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Arbeitswelt der Zukunft

Welche Kompetenzen sind gefragt und welche Skills verlieren ihre Bedeutung?

Die Welt von morgen ist eine Welt voller Möglichkeiten und Innovationen. Die Arbeitswelt, wie wir sie heute kennen, befindet sich im Wandel. Von der Werkstatt bis zum Büro: Die Zukunft verlangt nach neuen Kompetenzen und frischem Denken. Wir werfen einen Blick in die Zukunft und erkunden, welche Fähigkeiten besonders gefragt sein werden und wo schon heute die Weichen für diesen Wandel gestellt werden.

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Fachkräftelücke
© Ricardo gomez angel unsplash

Fachkräftelücke 2027

Informatik und Bauelektrik ganz vorn

„Unternehmen brauchen deutlich mehr Digitalisierungskompetenzen als der deutsche Arbeitsmarkt bereitstellt“, so das Fazit des Kompetenzbarometer 2024 von Deutschland Digital. Die Studie geht davon aus, dass bis zum Jahr 2027 rund 128.000 Fachkräfte in Digitalisierungsberufen fehlen werden. Positiv formuliert: Für talentierte Fachkräfte mit den passenden Qualifikationen eröffnen sich hervorragende Karrierechancen.

Wer in einem dieser Berufe eine Ausbildung macht oder arbeitet, hat gute Zukunftsaussichten

* Quelle: Kompetenzbarometer: Fachkräftesituation in Digitalisierungsberufen vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK, 2024)

Logistik und Verkauf: Gefragte Jobs in Thüringen

Neben IT- und Hightech-Arbeitsplätzen verändern sich traditionelle Berufe gleichermaßen. So zeigt der Jobmonitor der Bertelsmann Stiftung, dass Logistiker und Verkäufer in Thüringen sehr begehrt sind.

Die steigende Nachfrage nach E-Commerce hat den Bedarf an gut ausgebildeten Logistikern enorm erhöht.

Herdin Gunvald

Gunvald Herdin

Bertelsmann Stiftung

Auch der stationäre Einzelhandel steht vor großen Umbrüchen und braucht Verkäufer, die sich mit digitalen Plattformen und modernen Kassensystemen auskennen. Ein weiterer Trend: Kunden favorisieren immer mehr hybride Läden, sprich Geschäfte, die Online-und Offline-Erfahrungen miteinander verknüpfen. Mehr über die Kombination aus physischen und digitalen Shoppingwelten (phygitaler Kunde) auf Seite 30. Hier zeigt sich die Notwendigkeit, traditionelle Berufe durch digitale Fähigkeiten zu ergänzen. Dieses Ziel verfolgt auch das neu gegründete Kompetenzzentrum für Robotik und Sensorik in Erfurt.

Handwerksberufe: Zukunft mit Robotik und Sensorik

In Erfurt entwickelt das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Kompetenzzentrum für Robotik und Sensorik, das die Handwerksbetriebe deutschlandweit auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Erkenntnisse aus neuesten technologischen Entwicklungen sollen für die ganzheitliche Förderung des Handwerks umgesetzt werden. Das Kompetenzzentrum wird nicht nur die Weiterentwicklung des Handwerks vorantreiben, sondern auch Schulungen anbieten.

Unsere Angebote ermöglichen es, sich den Anforderungen im Handwerk langfristig anzunehmen und so heute schon innovative Arbeitsstrukturen im eigenen Betrieb zu integrieren

Inga-Maria Kühne

Inga-Maria Kühne

Projektleiterin des Kompetenzzentrum für Robotik und Sensorik

Die Kombination von digitalen Anwendungen und handwerklichen Kompetenzen bietet enorme Chancen, die Effizienz zu steigern und die Zeit für andere Aufgaben zu verwenden.

Künstliche Intelligenz und der Wandel der Arbeitswelt

Effizienz steigern und Zeit gewinnen, dabei kann Künstliche Intelligenz (KI) helfen. Dennoch sind viele verunsichert: welche Berufe werden in Zukunft ersetzt? Eine Studie vom IBM Institute for Business Value geht davon aus, dass die Rolle von KI eher darin besteht, Menschen bei Ihrer Arbeit helfend zur Seite zu stehen und ihr Potenzial zu maximieren. Besonders Berufe mit hohem Routineanteil, die durch Automatisierung noch zuverlässiger und effizienter ausgeführt werden können, werden eine starke Wandlung erfahren. Büro- und Verwaltungstätigkeiten, Kundenservice und Marketing-Jobs werden altbekannte Aufgaben an KI auslagern und neue Tätigkeitsfelder übernehmen. Unternehmen und Arbeitnehmer, die sich optimistisch auf die Neugestaltung ausrichten, sind gefragt. Thüringen setzt hier gezielt auf Förderprogramme und Weiterbildungsangebote.

Der Mensch im Mittelpunkt: Fähigkeiten von morgen

Während technologische Kompetenzen immer wichtiger werden, bleibt die menschliche Komponente unerlässlich. Laut Jobmonitor der Bertelsmann Stiftung gehören Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit zu den Top 3 der Soft Skills. Auch Verlässlichkeit, kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeit werden immer stärker von Arbeitgebern nachgefragt. Die Arbeitswelt der Zukunft mag sich verändern, aber sie bietet auch unzählige Chancen für diejenigen, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erlernen. Mit dem richtigen Mix aus technologischem Wissen und menschlichen Qualitäten stehen die Türen zu einer erfolgreichen und erfüllenden beruflichen Zukunft weit offen.

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