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IT-Sicherheit & Cybersicherheit in Thüringen

Digitale Dienste wie Online-Banking, soziale Netzwerke oder Online-Shopping erleichtern den Alltag enorm – doch genau hier lauern oft versteckte Gefahren. Mit jährlich über 130.000 gemeldeten Cyberangriffen in Deutschland (Statista 2023) zählen Phishing, Ransomware und Identitätsdiebstahl zu den größten Bedrohungen. IT- und Cybersicherheit spielen daher eine zentrale Rolle, um persönliche Daten zu schützen und finanzielle Schäden zu vermeiden. Bereits kleine Maßnahmen können dabei Großes bewirken und den digitalen Alltag sicher gestalten.

Aktuelle Entwicklungen in der Cyberkriminalität

  • 309.000 neue Schadprogramm-Varianten werden täglich entdeckt – ein Anstieg um 26 % gegenüber dem Vorjahr (250.000 Varianten).

  • 71,4 % der Botnet-Infektionen in Deutschland zielen auf Android-Geräte ab und ermöglichen Datenklau oder die Installation zusätzlicher Schadsoftware.

  • Etwa 280.000 Euro Lösegeld wurden im zweiten Quartal 2024 gezahlt, um den Zugriff auf verschlüsselte persönliche Daten wiederherzustellen.

  • 24 % der Verbraucher in Deutschland waren bereits Opfer von Cyberkriminalität – ein Risiko, das mit zunehmender digitaler Vernetzung weiter wächst.

  • 21,1 % der thüringischen Unternehmen waren 2023 sicher oder sehr wahrscheinlich von einem Cyberangriff betroffen. Die vier häufigsten Angriffsarten waren Spionage, Diebstahl digitaler Daten, DDoS und Ransomware.

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Sicherheitskompetenz und Risikowahrnehmung

Während Cyberangriffe immer raffinierter werden, nimmt die Sicherheitskompetenz in Deutschland stetig ab. Im Jahr 2024 schätzten 71,4 % der Beschäftigten ihr Wissen über IT-Sicherheit als mittel bis sehr gering ein – ein Anstieg um 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Auch langfristig zeigt sich ein klarer Negativtrend:

  • IT-Sicherheitswissen seit 2021 um 6,8 % gesunken

  • Sicherheitsgefühl im privaten Umfeld um 7,5 % gesunken

  • Risikoempfinden im privaten Umfeld um 6,8 % gesunken

  • Berufliches Sicherheitsgefühl um 10,1 % gestiegen, trotz wachsender Bedrohungslage

Diese Zahlen zeigen, dass viele Menschen Cybergefahren noch immer unterschätzen.

Quelle: G DATA CyberDefense AG


Wie sicher ist Dein digitales Verhalten?

Der Selbstcheck zu den eigenen digitalen Gewohnheiten:

1. Wie oft überprüfst du deine Kontobewegungen auf Unregelmäßigkeiten?

A) Regelmäßig, mindestens einmal im Monat

B) Nur bei wichtigen Transaktionen

C) Gar nicht


2. Führst du regelmäßig Software-Updates durch?

A) Ja, die sind automatisch eingestellt

B) Manuell, aber nur hin und wieder

C) Selten oder nie

3. Wie sicher ist dein WLAN zu Hause eingerichtet?

A) Mit einem starken, einzigartigen Passwort und WPA3-Verschlüsselung

B) Ich nutze das Standardpasswort meines Routers

C) Ich bin mir nicht sicher


4. Nutzt du die Zwei-Faktor-Authentifizierung (z. B. SMS-Code)?

A) Ja, bei wichtigen Konten

B) Nur gelegentlich

C) Nein

5. Wie gehst du mit unbekannten E-Mails um?

A) Ich prüfe den Absender und klicke nie direkt auf Links

B) Ich öffne sie manchmal, wenn sie wichtig wirken

C) Ich öffne E-Mails immer

6. Verwendest du verschiedene Passwörter für unterschiedliche Konten?

A) Ja, jedes Konto hat ein eigenes, sicheres Passwort

B) Für einige wichtige Konten ja, aber nicht immer

C) Nein, ich nutze oft das gleiche Passwort

Wie sicher ist Dein digitales Verhalten?

Der Selbstcheck zu den eigenen digitalen Gewohnheiten

Auswertung

Überwiegend A: Sehr gut! Hier ist bereits ein starkes Sicherheitsbewusstsein vorhanden und viele wichtige Maßnahmen sind Teil des Alltags.

Überwiegend B: Die Grundlagen sind vorhanden, aber kleinere Lücken im Verhalten bieten noch Potenzial für Verbesserungen.

Überwiegend C: Das aktuelle Verhalten birgt Risiken und erfordert gezielte Optimierungen, um Cyberangriffe zuverlässig abzuwehren.

Für konkrete Empfehlungen und einfache Sicherheitstipps lohnt sich ein Blick in das Kapitel „Präventive Schutzmaßnahmen für Verbraucher“.

IT-Sicherheit & Cybersicherheit in Thüringen

Mit der wachsenden Zahl von Cyberangriffen auf Verbraucher gewinnt IT- und Cybersicherheit zunehmend an Bedeutung. Dieser Überblick beleuchtet aktuelle Bedrohungen, zeigt praxisnahe Schutzmaßnahmen auf und erklärt, welche Sicherheitsstandards in Deutschland den Schutz sensibler Daten sicherstellen.

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Was ist IT-Sicherheit & wie wichtig ist sie?

IT-Sicherheit, auch als Informationssicherheit bezeichnet, bezieht sich auf den Schutz persönlicher Daten, Geräte und Netzwerke. Sie sorgt dafür, dass Informationen wie Passwörter, Fotos, private Nachrichten oder Bankdaten nicht in falsche Hände geraten oder verloren gehen. Gleichzeitig stellt sie sicher, dass Geräte reibungslos funktionieren und vor Störungen geschützt sind.

Für Verbraucher ist IT-Sicherheit ein unverzichtbarer Teil des Alltags, denn fast alle wichtigen Aktivitäten laufen heutzutage digital ab: Online-Banking, Einkäufe, private E-Mails oder das Teilen von Informationen in sozialen Netzwerken. Ein stabiler IT-Schutz sorgt dafür, dass:

  • persönliche Daten nicht missbraucht werden .

  • Bank- und Zahlungsdaten geschützt sind und vertraulich bleiben.

  • digitale Prozesse reibungslos funktionieren, ohne durch schadhafte Eingriffe gestört zu werden.

Unterschied zwischen IT- & Cybersicherheit

Die Begriffe IT-Sicherheit und Cybersicherheit werden oft verwechselt, da sie eng miteinander verbunden sind. Dennoch gibt es wichtige Unterschiede:

  • IT-Sicherheit konzentriert sich auf den Schutz persönlicher Geräte und gespeicherter Daten. Sie umfasst alle Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Dritte Zugriff auf private Informationen erhalten.

  • Cybersicherheit bezieht sich auf den Schutz vor Bedrohungen, die über das Internet kommen. Dazu zählen Gefahren, die durch das Surfen im Netz, E-Mails oder soziale Medien entstehen. Die Cybersicherheit befasst sich vor allem mit externen Angriffen, die Daten stehlen oder Systeme stören wollen.

Beide Bereiche ergänzen sich und sind notwendig, um ein sicheres digitales Umfeld zu schaffen.

Die IT-Sicherheit sorgt dafür, dass niemand unbefugt auf persönliche Daten oder Geräte zugreifen kann. Die Cybersicherheit schützt davor, dass Bedrohungen von außen überhaupt erst in das System eindringen.

Beide Bereiche ergänzen sich und sind notwendig, um ein sicheres digitales Umfeld zu schaffen.

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Grundlagen & Schutzziele der IT- & Cybersicherheit

IT-Sicherheit und Cybersicherheit verfolgen das gleiche übergeordnete Ziel: den Schutz sensibler Daten und digitaler Systeme. Beide Bereiche greifen auf grundlegende Prinzipien zurück, die als Schutzziele bezeichnet werden. Diese Schutzziele sorgen dafür, dass digitale Informationen jederzeit sicher, unversehrt und verfügbar bleiben.


Die 3 zentralen Schutzziele der IT- und Cybersicherheit sind:

  1. Vertraulichkeit: Schutz vor unbefugter Preisgabe von Informationen. Vertrauliche Daten sollen ausschließlich Befugten zugänglich sein.

  2. Integrität: Sicherstellung der Korrektheit und Unverfälschtheit von Informationen und Systemen. Daten dürfen nicht unbemerkt verändert oder manipuliert werden.

  3. Verfügbarkeit: Autorisierte Benutzer dürfen nicht am Zugriff auf Informationen und Systeme behindert werden. Wichtige Daten und Dienste müssen erreichbar sein, wenn sie benötigt werden.

Damit diese Ziele im Alltag erreicht werden können, greifen nationale Maßnahmen und Standards unterstützend ein.

Die 3 zentralen Schutzziele der IT- und Cybersicherheit sind:

  1. Vertraulichkeit: Schutz vor unbefugter Preisgabe von Informationen. Vertrauliche Daten sollen ausschließlich Befugten zugänglich sein.

  2. Integrität: Sicherstellung der Korrektheit und Unverfälschtheit von Informationen und Systemen. Daten dürfen nicht unbemerkt verändert oder manipuliert werden.

  3. Verfügbarkeit: Autorisierte Benutzer dürfen nicht am Zugriff auf Informationen und Systeme behindert werden. Wichtige Daten und Dienste müssen erreichbar sein, wenn sie benötigt werden.

Damit diese Ziele im Alltag erreicht werden können, greifen nationale Maßnahmen und Standards unterstützend ein.

Nationale Sicherheitsstandards & Richtlinien

In Deutschland gelten klare Sicherheitsstandards und gesetzliche Vorgaben, an die sich Unternehmen beim Umgang mit personenbezogenen Daten und digitalen Diensten halten müssen. Diese Regelungen dienen dem Schutz der Verbraucher und werden von verschiedenen Institutionen überwacht.

Woran müssen sich Unternehmen halten?

Unternehmen, die Kundendaten verarbeiten oder digitale Dienste anbieten, sind verpflichtet:


Welche Institutionen überwachen die Einhaltung?
  • Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): Entwickelt technische Richtlinien, gibt Sicherheitswarnungen heraus und unterstützt bei der Abwehr von Cyberbedrohungen.

  • Bundesnetzagentur (BNetzA): Überwacht die Sicherheit der Telekommunikations- und Stromnetze.

  • Bundeskriminalamt (BKA): Bekämpft Cyberkriminalität und schützt Verbraucher vor Angriffen wie Identitätsdiebstahl oder Datenerpressung.

  • Landesdatenschutzbehörden: Überwachen die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und beraten Verbraucher bei datenschutzrechtlichen Fragen.


Was können Verbraucher bei Datenschutzverstößen tun?

Sollte es zu einem Verstoß kommen, haben Verbraucher folgende Rechte:

  • Beratung durch die Verbraucherzentrale: Die Verbraucherzentrale unterstützt bei Fragen zu Datenschutzverstößen, bietet rechtliche Beratung und hilft bei der Vorbereitung von Beschwerden.

  • Beschwerde einreichen: Diese kann bei der zuständigen Landesdatenschutzbehörde eingereicht werden.

  • Auskunft oder Löschung verlangen: Verbraucher können verlangen, dass ihre gespeicherten Daten korrigiert oder gelöscht werden.

  • Rechtliche Schritte einleiten: Bei Schäden durch einen Verstoß ist eine juristische Klärung möglich.

Aktuelle IT- & Cyberbedrohungen & wie man sich davor schützen kann

Cyberbedrohungen entwickeln sich ständig weiter – auch in Thüringen geraten Verbraucher zunehmend ins Visier von Hackern. Zwar liegen keine spezifischen Zahlen für die Region vor, mit Einblicken in die bundesweiten Trends der Cyberkriminalität können wir jedoch zeigen, welche Bedrohungen aktuell sind, wie man sie erkennt und sich effektiv vor diesen schützt. 


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Phishing-Angriffe – Gefälschte Nachrichten als Falle

Phishing (von „fishing“ abgeleitet, was „fischen“ bedeutet) bezeichnet Versuche, über gefälschte E-Mails, SMS oder Webseiten sensible Daten wie Passwörter, Bankverbindungen oder Kreditkarteninformationen zu stehlen. Besonders gefährlich sind gezielte Phishing-Angriffe (sogenanntes Spear-Phishing), die täuschend echt wirken und schwerer zu erkennen sind.
Warnzeichen:
  • Die E-Mail-Adresse des Absenders sieht auf den ersten Blick echt aus, enthält aber oft kleine Abweichungen (z. B. „support@amazzon.com“).

  • Allgemeine Anreden wie „Sehr geehrter Kunde“.

  • Texte mit vielen Rechtschreibfehlern oder ungewöhnlichem Zeitdruck.

Zuverlässige Schutz-Tipps:
  • Verdächtige Links oder Anhänge sollten nicht geöffnet werden (beim Überfahren mit der Maus erscheint die tatsächliche URL).

  • Nachrichten, die durch ungewöhnlichen Zeitdruck auffallen, sollten kritisch geprüft werden.

  • Der Einsatz der Zwei-Faktor-Authentifizierung – ein zusätzlicher Bestätigungsschritt – erhöht den Schutz vor unbefugtem Zugriff.

  • Verdächtige Nachrichten sollten an den E-Mail-Dienst oder das betroffene Unternehmen weitergeleitet werden.

Fake-Anrufe (Vishing) – Betrug am Telefon

Vishing ist eine Kombination aus „Voice“ (Stimme) und „Phishing“ und bezeichnet betrügerische Telefonanrufe, bei denen Kriminelle versuchen, persönliche Daten zu stehlen. Dabei geben sie sich häufig als Mitarbeiter von Banken, Behörden oder bekannten Unternehmen aus.
Warnzeichen:
  • Der Anrufer behauptet, es gäbe ein ernsthaftes Problem, z. B. eine Sicherheitslücke auf dem Konto oder verdächtige Abbuchungen. Oft wird Druck aufgebaut, schnell zu handeln.

  • Banken oder Behörden fragen niemals am Telefon nach Passwörtern, TANs oder PINs. Betrüger stellen diese Fragen jedoch gezielt und versuchen, sie beiläufig wirken zu lassen.

Zuverlässige Schutzmaßnahmen:
  • Keine sensiblen Daten wie Passwörter oder Bankinformationen am Telefon preisgeben.

  • Das Gespräch sofort beenden, wenn Zweifel bestehen, und die echte Nummer der Bank oder Behörde direkt anrufen.

  • Offizielle Kanäle nutzen: Apps oder Online-Portale der Bank bieten oft Echtzeit-Benachrichtigungen bei ungewöhnlichen Aktivitäten.

Deepfake-Angriffe – Täuschung durch KI-generierte Inhalte

Deepfakes sind manipulierte Videos, Audios oder Bilder, die mithilfe künstlicher Intelligenz erzeugt wurden und täuschend echte Inhalte umfassen. Diese Technologie wird zunehmend von Cyberkriminellen genutzt, etwa um Personen zu täuschen und sensible Daten zu erschleichen. Besonders verbreitet sind Deepfakes bei CEO-Fraud-Angriffen, bei denen vermeintliche Anrufe von Vorgesetzten gefälscht werden, um Zahlungen oder vertrauliche Informationen zu erlangen.
Warnzeichen:
  • Auffällige Unstimmigkeiten in Mimik oder Sprache, wie Verzögerungen oder unnatürliche Bewegungen.

  • Unerwartete Anfragen nach vertraulichen Informationen oder Überweisungen, insbesondere von vermeintlichen Führungskräften.

  • Kontaktaufnahmen über ungewöhnliche oder nicht verifizierbare Kanäle.

Effektive Schutzmaßnahmen:
  • Überprüfen von unerwarteten Anfragen durch Rückruf über bekannte, offizielle Telefonnummern.

  • Sensibilisierung im familiären und beruflichen Umfeld für diese Angriffsart.

  • Besonders bei dringenden Anfragen, die Zeitdruck erzeugen oder ungewöhnlich erscheinen, ist Vorsicht geboten.

Identitätsdiebstahl – Wenn Kriminelle in Deinem Namen handeln

Beim Identitätsdiebstahl stehlen Kriminelle persönliche Informationen wie Namen, Geburtsdaten, Adressen oder Bankverbindungen, um sich online als die betroffene Person auszugeben. Die gestohlenen Daten werden häufig genutzt, um gefälschte Konten zu eröffnen, Kredite aufzunehmen oder Käufe im Namen des Opfers zu tätigen.
Wie kann Identitätsdiebstahl geschehen?
  • Durch Phishing, bei dem persönliche Daten abgegriffen werden

  • Über unsichere Webseiten oder unverschlüsselte Verbindungen

  • Durch Datenlecks, bei denen gehackte Informationen im Darknet verkauft werden

Zuverlässige Schutzmaßnahmen:
  • Persönliche Daten nur auf sicheren Webseiten angeben

  • Starke und individuelle Passwörter verwenden

  • Regelmäßig nach verdächtigen Aktivitäten suchen (z. B. Name googeln oder Kontobewegungen kontrollieren)

Ransomware – Ihre Daten als Geisel

Ransomware (von „ransom“, was im Deutschen Lösegeld bedeutet) ist eine schädliche Software, die Daten auf Ihrem Computer verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt. Diese Angriffe können persönliche Fotos, wichtige Dokumente oder ganze Systeme unbrauchbar machen.
Warnzeichen:
  • Dateien haben unbekannte Endungen (z. B. „dokument.locked“).

  • Eine Meldung erscheint, die zur Zahlung auffordert.

  • Das Gerät wird langsamer oder reagiert nicht mehr.

Zuverlässige Schutzmaßnahmen:
  • Regelmäßige Backups der Daten auf externen Festplatten oder in der Cloud erstellen.

  • Software und Betriebssysteme aktuell halten, um Sicherheitslücken zu schließen.

  • Antivirenprogramme nutzen, die Ransomware frühzeitig erkennen.

  • Zahlen Sie kein Lösegeld, sondern kontaktieren Sie eine Sicherheitsbehörde.

Malware – Unsichtbare Bedrohungen auf Ihrem Gerät

Malware (von „malicious software“, im Deutschen „bösartige Software“) ist ein Sammelbegriff für schädliche Programme wie Viren, Trojaner oder Spionagesoftware, die Daten stehlen oder Ihr System beschädigen. Sie kann persönliche Daten stehlen, den Computer beschädigen oder sogar zur Fernsteuerung des Geräts genutzt werden.
Warnzeichen:
  • Der Computer / Laptop wird langsamer oder stürzt unerwartet ab.

  • Pop-ups oder Werbeanzeigen erscheinen vermehrt.

  • Programme starten automatisch von selbst.

Zuverlässige Schutzmaßnahmen:
  • Antivirenprogramme regelmäßig aktualisieren und vollständige System-Scans durchführen.

  • Software nur aus vertrauenswürdigen Quellen herunterladen.

  • Unbekannte Programme oder verdächtige Dateien sofort entfernen.

Botnet-Angriffe – Die stille Gefahr durch vernetzte Geräte

Ein Botnet (kurz für „Robot Network“) ist ein Netzwerk aus infizierten Geräten, die von Hackern ferngesteuert werden. Ohne Wissen der Besitzer werden diese Geräte (sogenannte „Bots“) oft für großflächige Angriffe genutzt, etwa für DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service), die Websites oder Online-Dienste überlasten.
Warnzeichen:
  • Langsame Internetverbindung.

  • Unerwartete Datenübertragungen im Hintergrund.

  • Geräte verhalten sich merkwürdig, z. B. schalten sie sich plötzlich ein.

Zuverlässige Schutzmaßnahmen:
  • Starke Passwörter für jedes Gerät verwenden und voreingestellte Standard-Passwörter ändern.

  • Automatische Updates aktivieren, um Schwachstellen zu beheben.

  • Smarte Geräte wie Kameras oder Lautsprecher in ein separates WLAN-Netz legen.

Angriffe auf IoT-Geräte – Schwachstellen im vernetzten Zuhause

Das Internet of Things (IoT) umfasst Geräte wie Überwachungskameras, smarte Haushaltsgeräte oder Fitness-Tracker, die miteinander verbunden sind. Diese Geräte sind oft schlecht abgesichert und bieten Angreifern einfache Einstiegspunkte.
Warnzeichen:
  • Smarte Geräte reagieren langsamer oder starten von selbst.

  • Unerwartete Netzwerkaktivitäten werden festgestellt.

  • Die Steuerung des Geräts funktioniert nicht mehr wie gewohnt.

Zuverlässige Schutzmaßnahmen:
  • Nach der Installation jedes IoT-Geräts die Standard-Passwörter ändern.

  • Nur benötigte Funktionen aktivieren und unnötige Schnittstellen deaktivieren.

  • Wenn möglich, Geräte in ein separates Netzwerk auslagern.

Präventive Schutzmaßnahmen für Verbraucher

Mit einfachen und bewährten Schutzmaßnahmen lassen sich persönliche Daten und digitale Geräte langfristig absichern. Technische Vorkehrungen, organisatorische Maßnahmen und achtsames Verhalten schaffen eine stabile Grundlage für Sicherheit im digitalen Alltag.

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Technische Maßnahmen

Technische Maßnahmen können eine stabile Schutzbarriere gegen die vielfältigen Bedrohungen des digitalen Alltags aufbauen. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:

  • regelmäßige Updates,

  • der Einsatz sicherer Software,

  • ein gut abgesichertes Heimnetzwerk.

Regelmäßige Sicherheitsupdates sorgen dafür, dass Software und Geräte immer auf dem neuesten Stand sind. Hersteller schließen durch sogenannte Patches – kleine Softwarekorrekturen, die Sicherheitslücken schließen oder Fehler beheben – bekannte Schwachstellen. Mit aktivierten automatischen Updates laufen diese Korrekturen unbemerkt im Hintergrund, ohne dass man sich manuell darum kümmern muss.

Antivirenprogramme und Firewalls

Antivirenprogramme und Firewalls bilden eine zusätzliche Schutzbarriere. Erstere spüren Bedrohungen wie Viren oder Trojaner auf und entfernen sie. Eine Firewall – also eine digitale Schutzmauer – kontrolliert wiederum den Datenverkehr und blockiert unbefugte Zugriffe. Beides arbeitet im Hintergrund, ohne im Alltag zu stören.

Sicherheits-Checkliste:
  • Antivirenprogramm regelmäßig aktualisieren
  • Firewall am Gerät und im Router einschalten
  • Sicherheitssoftware mit automatischen Updates nutzen
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Auch Router und smarte Geräte wie Überwachungskameras oder Sprachassistenten sollten regelmäßig aktualisiert werden, da sie ein beliebtes Ziel für Hacker sind.

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Backups

Backups sind die Rettungsleine, wenn wichtige Daten verloren gehen. Egal, ob durch Cyberangriffe, technische Defekte oder versehentliches Löschen – mit regelmäßigen Backups lässt sich alles wiederherstellen. Lokale Backups auf externen Festplatten und Cloud-Backups ergänzen sich dabei perfekt.

Tipps für Backups:
  • Automatische Backups aktivieren, damit keine Sicherung vergessen wird
  • Daten an unterschiedlichen Orten sichern (lokal und in der Cloud)
  • Regelmäßig prüfen, ob die gespeicherten Backups auch zugänglich sind

Ein geschütztes Heimnetzwerk

Das Heimnetzwerk – also das private WLAN – ist häufig ein Angriffspunkt für Hacker, vor allem dann, wenn es schlecht geschützt ist. Mit einem starken Passwort und der modernen Verschlüsselung WPA3 (ein aktueller Sicherheitsstandard für WLAN-Netze) bleibt dieses Netzwerk geschützt. Idealerweise sollten smarte Geräte wie Lautsprecher, Kameras oder Haushaltsgeräte nicht mit dem Hauptnetz verbunden werden. Getrennte Netzwerke eignen sich an dieser Stelle hervorragend, um die Gefahr eines unbemerkten Zugriffs zu minimieren.

Tipps für ein geschütztes Heimnetzwerk:
  • Das Standard-Passwort des Routers sofort ändern
  • Smarte Geräte in ein separates WLAN-Netzwerk auslagern
  • Unnötige Fernzugriffsoptionen (z.B. Steuerung von außen) deaktivieren

Verhaltens- & Schutzmaßnahmen im Alltag

Technische Schutzmaßnahmen legen die Basis für IT- und Cybersicherheit, doch der persönliche Umgang mit digitalen Gefahren im Alltag ist genauso wichtig. Mit einfachen, aber wirkungsvollen Verhaltensregeln lässt sich die Sicherheit nachhaltig erhöhen und das Risiko von Datenmissbrauch, Identitätsdiebstahl und finanziellen Schäden minimieren.

Zu den wichtigsten persönlichen Schutzmaßnahmen zählen:

  • starke Passwörter

  • Nutzung der Zwei-Faktor-Authentifizierung

  • sensibler Umgang mit persönlichen Daten

  • Wachsamkeit gegenüber Phishing-Versuchen

  • Aufklärung im familiären Umfeld


Starke Passwörter

Ein starkes Passwort ist der erste Schutz gegen unbefugten Zugriff. Es sollte lang, komplex und schwer zu erraten sein. Passwörter, die auf persönlichen Daten wie Namen oder Geburtsdaten basieren, bieten wenig Schutz und sollten vermieden werden. Ein Passwort-Manager kann dabei helfen, sichere Kombinationen zu erstellen und verschlüsselt zu verwalten, ohne sich alles merken zu müssen.

Tipps für ein sicheres Passwort
  • Mindestens 12 Zeichen, bestehend aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
  • Keine persönlichen oder leicht erratbaren Angaben
  • Unterschiedliche Passwörter für verschiedene Konten verwenden
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Zwei-Faktor-Authentifizierung

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist eine zusätzliche Sicherheitsbarriere, die Konten noch besser schützt. Neben dem Passwort wird ein zweiter Nachweis benötigt, wie ein Code, der per SMS oder über eine Authentifizierungs-App gesendet wird. Der Vorteil: Selbst wenn ein Passwort in falsche Hände gerät, bleibt der Zugang gesperrt.

Sensibler Umgang mit persönlichen Daten

Ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Sicherheit ist der sensible Umgang mit persönlichen Daten im Netz. Viele Menschen geben oft unbewusst mehr Informationen preis, als notwendig ist – sei es in sozialen Netzwerken, auf Webseiten oder durch ungeschützte Online-Formulare. Diese Daten sind jedoch leicht zugänglich für Cyberkriminelle, die sie für gezielte Angriffe oder Identitätsdiebstahl nutzen.

Anzeichen für eine unsichere Webseiten
  • Die Webadresse beginnt nicht mit „https://“, sondern mit „http://“
  • Warnungen vom Browser
  • Verdächtige Inhalte wie auffällige Pop-ups oder Links zu unbekannten Seiten.

  • Fehlende oder unglaubwürdige Impressums- und Kontaktinformationen.

Gerade soziale Netzwerke sind ein häufig genutztes Ziel, um persönliche Daten auszulesen. Fotos, der Wohnort, der Arbeitgeber oder persönliche Erlebnisse lassen sich für gezielte Phishing- oder Betrugsversuche verwenden. Daher ist es ratsam, bewusst mit der Freigabe solcher Informationen umzugehen. Denn was online steht, bleibt auch online.

Datenschutz-Tipps für soziale Netzwerke
  • Standort- und Geotagging-Funktionen deaktivieren
  • Freundeslisten und persönliche Beiträge nur für enge Kontakte sichtbar machen
  • Keine vertraulichen Details (z. B. Geburtsdatum oder vollständige Adresse) öffentlich teilen. 
Aufklärung im familiären Umfeld

Ein wichtiger Teil der Sicherheitsstrategie ist die Aufklärung im familiären Umfeld. Kinder oder ältere Angehörige sind oft besonders gefährdet, auf Phishing-Mails, betrügerische Webseiten oder Telefonanrufe hereinzufallen. Durch einfache Verhaltensregeln und regelmäßige Gespräche lässt sich das Risiko jedoch stark minimieren.

Anlaufstellen für Verbraucher in Thüringen bei Cyberangriffen

Im Fall eines Cyberangriffs zählt schnelle Hilfe, um Schäden zu begrenzen. Thüringen bietet spezialisierte Anlaufstellen, die vor Ort Unterstützung leisten. Für überregionale und schwerwiegende Vorfälle stehen auch bundesweite Kontakte zur Verfügung.

Onlinewache der Thüringer Polizei

Die Onlinewache der Polizei Thüringen ermöglicht die schnelle und einfache Meldung von Cyberkriminalität wie Phishing, Identitätsdiebstahl oder Erpressungen über ein Online-Formular.

Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC)

Die ZAC des Landeskriminalamtes Thüringen ist auf größere Cyberangriffe spezialisiert und unterstützt Privatpersonen und Unternehmen bei komplexen Vorfällen wie Ransomware, Identitätsdiebstahl oder Angriffen auf Netzwerke.

Landeskriminalamt (LKA) Thüringen

Das LKA Thüringen ist eine der zentralen Ansprechstellen bei Cybercrime. Außerdem unterstützt sie Verbraucher durch Präventionsprogramme zu Themen wie Phishing, sicheren Passwörtern und Identitätsdiebstahl.

Bundeskriminalamt (BKA)

Das BKA ist für die Strafverfolgung schwerwiegender und internationaler Cyberangriffe zuständig. Es koordiniert Ermittlungen bei größeren Angriffen.

BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)

Das BSI ist die zentrale Behörde für IT-Sicherheit in Deutschland. Es bietet präventive Informationen und unterstützt bei akuten IT-Sicherheitsvorfällen.

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