News - Sieben praktische Tipps fuer den Umgang mit Chat GPT
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ChatGPT Texte schreiben: 7 Tipps für präzise Prompts

Optimieren Sie Ihre KI-Kommunikation: 7 Schlüsselstrategien für effektive Prompts

Ob ChatGPT, Dall-E oder Midjourney: Generative künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Doch wie kannst du das Beste aus der KI herausholen und effektiv mit ihr kommunizieren? Wir geben Dir sieben praktische Tipps wie du mit ChatGPT durch effektive Prompts gute Texte erstellen kannst.

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KI ist in vielen Bereichen unseres Lebens präsent. Ob bei der Google-Suche, beim Übersetzen von Texten oder beim Online-Shopping – KI erleichtert uns zunehmend den Alltag. So richtig ins Rampenlicht rückte die Technologie jedoch durch den Hype um den Chatbot ChatGPT, der im November 2022 online ging. Aufgebaut auf einem sogenannten Large Language Model (LLM) kann ChatGPT Texte generieren, die wie von Menschen geschrieben wirken und eine natürliche Konversation simulieren.

Das funktioniert, weil ChatGPT auf einem künstlichen neuronalen Netzwerk basiert – einem komplexen System aus vielen Schichten vernetzter „Neuronen“, die Informationen in Form von Tokens verarbeiten. Diese Tokens sind die kleinsten Einheiten von Sprache, etwa Wörter oder Silben. Bei jeder Frage oder Eingabe zerlegt ChatGPT den Text in diese Tokens und analysiert, wie sie miteinander in Zusammenhang stehen.

Das Schlüsselwort ist Wahrscheinlichkeitsberechnung: Für jedes potenziell nächste Token wird berechnet, wie gut es in den Kontext passt. Das neuronale Netzwerk wurde darauf trainiert, sprachliche Muster und Strukturen aus enormen Datenmengen zu erkennen und den statistisch sinnvollsten nächsten Ausdruck zu wählen. Auf diese Weise entsteht der Eindruck einer fließenden Unterhaltung, obwohl ChatGPT im Kern nichts anderes tut, als Wort für Wort vorherzusagen.Mit der Nutzung von ChatGPT sollte also klar sein, dass die Ergebnisse kritisch zu hinterfragen sind.

Wie kann man der KI nun so präzise Anweisungen geben, dass sie die bestmögliche Antwort liefert? Hier kommt das sogenannte Prompting ins Spiel – die Kunst, klare und gezielte Anweisungen zu formulieren. Wer diese Fähigkeit beherrscht, wird feststellen, dass die Zusammenarbeit mit ChatGPT & Co. ziemlich effektiv sein kann.

Der Einsatz von generativer KI kann unseren (Arbeits-)Alltag deutlich erleichtern. Dennoch ist und bleibt der Mensch unersetzlich. Zukünftig sollte allen klar sein, wie sie Large Language Models für ihren Bereich richtig nutzen können, aber auch, dass die Ergebnisse von künstlicher Intelligenz mit menschlichem Verstand hinterfragt werden müssen.

Person - Christian Grötsch

Christian Otto Grötsch

Gründer und Geschäftsführer, dotSource SE

7 Tipps für optimale Ergebnisse

#1: Formuliere klare Anweisungen

Prompts sind die Grundlage jeder Kommunikation mit Künstlicher Intelligenz (KI). Mit präzisen und klar formulierten Aufgaben geben Nutzenden der KI vor, was sie bearbeiten soll. Gib dabei Details wie Textlänge, Zielformat (z. B. E-Mail, FAQ-Antwort, Pressetext) und den gewünschten Tonfall (z. B. locker, sachlich, wissenschaftlich) an. Falls das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht, empfiehlt es sich, den Prompt mithilfe der Editierfunktion anzupassen.

#2: Definiere die Rolle der KI

Ein Rollenspiel-Prompt ermöglicht der KI, sich in eine Expertenrolle zu versetzen und spezifische Informationen bereitzustellen. Soll sie beispielsweise als Finanzexpertin antworten, fokussiert sie auf finanzielle Informationen und Fakten. Definiere auch die Zielgruppe und die Perspektive, aus der die KI antworten soll.

#3: Gib Beispiele und Kontext 

Exemplarische Sätze helfen der KI, den gewünschten Aufbau oder Stil der Antwort zu verstehen. Gib idealerweise auch den Kontext an, damit die KI präzise auf die Anforderungen eingehen kann. 

#4: Führe einen Dialog mit der KI 

Mithilfe des „Chain-of-Thought“-Promptings unterstützt du die KI dabei, logische Gedankengänge aus den Eingaben abzuleiten. Bedenke, dass die KI selbst nicht kreativ denken kann, sondern durch schrittweises Feedback geführt werden muss. 

#5: Beschränke die Datenverarbeitung

Die KI verwendet die Informationen, die Du in den Prompt einbaust. Du kannst sie explizit anweisen, nur mit den gegebenen Daten zu arbeiten und externe Informationen auszuschließen, um die Relevanz der Antwort zu erhöhen. 

#6: Platziere die Hauptfrage am Ende

Formuliere das Hauptanliegen am Ende des Prompts, um die Anweisung gezielt zu präzisieren. Dies ermöglicht eine abschließende Verfeinerung der Anforderung, falls das Ergebnis noch nicht optimal ist. 

#7: Nutze die Unterstützung von ChatGPT

Falls Unsicherheit über den Prompt besteht oder ergänzende Details fehlen könnten, frag direkt ChatGPT nach Optimierungsmöglichkeiten.

Die Tipps können je nach Anwendungsfall variieren, jedoch immer wieder angepasst und erweitert werden. Denk daran: KI-generierter Text benötigt stets eine Nachbearbeitung, da er auf Wahrscheinlichkeiten basiert und der Sprachstil nicht immer direkt überzeugt.

Was ChatGPT nicht leisten kann:

#1: Lösen logischer Probleme

Generative KI-Modelle wie ChatGPT können zwar komplexe Texte formulieren und auf Anfragen reagieren, sind jedoch oft überfordert, wenn es um das präzise Lösen logischer Aufgaben geht. Dadurch kann es passieren, dass Antworten zwar sprachlich korrekt klingen, jedoch keine logische Kohärenz aufweisen.

#2: Neues schaffen
Obwohl generative KI beeindruckende Texte und Bilder erstellen kann, bleibt sie in ihrer Kreativität begrenzt. Ihre "Kreativität" basiert darauf, vorhandene Muster neu zu kombinieren und nicht darauf, etwas völlig Neues zu erfinden. Die KI greift auf riesige Datenmengen zurück und arrangiert diese neu, kann aber keine echten Innovationen oder originellen Ideen entwickeln, wie es ein menschlicher Schöpfer könnte.

#3: Vorhersagen treffen
ChatGPT und ähnliche Modelle können keine verlässlichen Vorhersagen für die Zukunft liefern. Sie analysieren Muster aus vergangenem Wissen, sind jedoch nicht in der Lage, zukünftige Ereignisse exakt zu prognostizieren. Für seriöse Vorhersagen, etwa im Finanz- oder Gesundheitsbereich, sind spezialisierte, datengetriebene Analyseverfahren erforderlich, die gezielte Vorhersagemodelle verwenden.

Glossar

  • Ein Prompt ist eine Aufforderung oder ein Anstoß. Bei Computern gibt man damit oft einen Befehl oder eine Frage ein, um eine Antwort oder Aktion zu erhalten.
  • Large Language Models (LLMs) sind Computerprogramme, die Sprache verstehen und erzeugen können. Sie werden oft verwendet, um Texte zu schreiben, Fragen zu beantworten oder Informationen zu analysieren.
  • Tokens sind kleine Einheiten oder Stücke von Texten. In der Computerlinguistik werden Sätze oft in Tokens zerlegt, um Wörter, Zeichen oder andere Elemente einzeln zu analysieren.
  • Beim Chain-of-Thought-Prompting zeigt die KI Schritt für Schritt, wie sie eine Aufgabe löst.

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