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Telematik-Infrastruktur: Ein Mehrwert für Thüringen

Vernetzte Gesundheitsversorgung: Telematik-Infrastruktur als Schlüssel zur Modernisierung in Thüringen

Die Telematik-Infrastruktur schafft Potentiale für die zukünftige Gestaltung des Gesundheitssystems, indem sie Fachwissen und Patientendaten unabhängig von Ort und Zeit verfügbar macht. Auch für Thüringen liegen in der flächendeckenden Implementierung viele Chancen. Gerade im Umgang mit Versorgungsschwächen in strukturell benachteiligten Regionen wird die Telematik-Infrastruktur in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle einnehmen.

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Die Telematik-Infrastruktur (kurz TI) ist ein vernetztes System aus IT-Technologien und ein gemeinsamer Kommunikationsraum für das Gesundheitswesen und die Grundlage der Digitalisierung dessen. Sie definiert Standards, stellt Anwendungen zur Verfügung und schafft Möglichkeiten für den sicheren Informationsaustausch zwischen Patienten, Leistungserbringer und Versicherer.

Um die Weiterentwicklung der TI voranzutreiben, wurde im Jahr 2005 die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (Gematik) gegründet. Ursprünglich lag der Fokus der Gesellschaft auf der Einführung und Pflege der elektronischen Gesundheitskarte sowie der Weiterentwicklung ihrer Anwendungen. Heutzutage liegt die Hauptaufgabe der Gematik darin, die technischen Spezifikationen für erforderliche Datenformate, Dienste und Komponenten der TI zu entwickeln. Sie testet und genehmigt auch Dienste und Komponenten von Drittanbietern und übernimmt einen wesentlichen Teil des Betriebs.

Die Bedeutung ist enorm und wird in Zukunft weiter zunehmen, insbesondere um den Herausforderungen des demografischen Wandels in ländlichen Regionen – wie in weiten Teilen Thüringens – gerecht zu werden. Die TI kann dazu beitragen, Fachwissen und Patientendaten unabhängig von Ort und Zeit verfügbar zu machen, was die Qualität der Versorgung gerade in strukturschwachen Regionen für alle Bürger des Freistaats verbessern könnte. Dies erfordert jedoch die schrittweise Integration verschiedener Akteure des Gesundheitswesens. Darin besteht eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zur Nutzung ihrer Potentiale.

Darüber hinaus eröffnet die TI die Chance, Thüringen weiter als führenden Gesundheitsstandort zu etablieren und Standortvorteile für Akteure im Gesundheitswesen zu schaffen. Betrachtet man die Tatsache, dass Aufenthalte in Vorsorge- oder Rehabilitationskliniken für Thüringen in der Vergangenheit einer der häufigsten Reisegründe waren, wird deutlich, wie wichtig der Gesundheitstourismus für die Wirtschaft des Freistaats ist.

Stellen Sie sich vor, potentielle Patienten hätten die Möglichkeit, vor ihrer Reise nach Thüringen alle relevanten Informationen digital an die Leistungserbringer zu übermitteln. Während des Aufenthalts könnten jederzeit alle medizinischen und pflegerischen Behandlungsinformationen, pharmazeutische Daten, Physiotherapie-Informationen und Krankenkassendaten digital abgerufen werden. Dadurch würde sowohl für Patienten als auch Leistungserbringende ein höherer Komfort geschaffen und die Grundlage für effizientere und qualitativ bessere Behandlungen gelegt.

Die Etablierung einer solchen integrierten Struktur könnte für den Gesundheitstourismus und die Akteure des Thüringer Gesundheitswesens äußerst attraktiv sein und einen erheblichen Anreiz bieten. Andererseits müsste berücksichtigt werden, dass ein erheblicher Standortnachteil entstehen könnte, falls Thüringen im Wettbewerb um die Anbindung an die TI zurückfällt und es nicht gelingt, Leistungserbringende zur Teilnahme zu motivieren.

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