Digital dargestelltes Passfoto vor einem Personalausweis
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Digitales Passfoto: So erstellst Du dein Passbild korrekt

  • 07. Juli 2025

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Ein digitales Passfoto ist in Deutschland seit Mai 2025 bei Ausweisdokumenten der Standard. Anstelle eines ausgedruckten Fotos müssen Passbilder jetzt digital übermittelt werden. Doch was bedeutet das konkret für Bürgerinnen und Bürger? Im Folgenden erklären wir, wie man ein digitales Passfoto bekommt, welche Regeln gelten und worauf Du beim Erstellen achten solltest. Außerdem geben wir Tipps rund um Biometrie-Vorgaben, Kosten und die Möglichkeiten (und Grenzen), ein Passfoto selbst zu machen.

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In vielen Bürgerämtern können Passfotos mit speziellen Terminals direkt vor Ort gemacht und digital erfasst werden. Die Fotos werden anschließend über eine gesicherte Verbindung an die Ausweisbehörde übertragen.

Was bedeutet Passbild digital?

Ein digitales Passfoto ist mehr als nur ein Foto als Datei. Es handelt sich um ein Bild, das Teil eines gesetzlich geregelten, sicheren Verfahrens ist. „Digital“ heißt hierbei nicht einfach, dass das Foto auf deinem Handy gespeichert oder per E-Mail versendet wird. Stattdessen wird das Bild über eine verschlüsselte Schnittstelle direkt vom Fotografen oder der Erfassungsstation an die Behörde übermittelt. Du selbst erhältst weder einen digitalen Bilddatensatz noch ein normales Foto zum Mitnehmen. Stattdessen bekommt man einen Data-Matrix-Code (ähnlich einem QR-Code) auf Papier, mit dem das Bürgeramt das Passfoto aus einer gesicherten Cloud abrufen kann. Nur die Behörde kann diesen Code auslesen und auf das Bild zugreifen, für andere Personen oder Zwecke ist der Code wertlos. Dieses System soll sicherstellen, dass Passbilder fälschungssicher und standardisiert übermittelt werden, um Manipulationen zu verhindern.

Wichtig: Für Personalausweis, Reisepass und Aufenthaltstitel sind digitale Passfotos seit dem 1. Mai 2025 verpflichtend. Gedruckte Papierfotos werden von den Passbehörden nicht mehr akzeptiert. Übergangsweise durften einige Ämter bis zum 31. Juli 2025 noch ausgedruckte Bilder annehmen, falls die Technik vor Ort fehlte. Spätestens ab August 2025 gilt jedoch bundesweit: Passbilder nur noch digital übermitteln.

Wie bekommt man ein digitales Passfoto?

Ein digitales Passfoto erhalten Sie entweder direkt bei der Behörde (z.B. im Bürgeramt) oder bei einem zertifizierten Dienstleister wie Fotografen oder teilnehmenden Drogeriemärkten. Diese Optionen stehen zur Verfügung:

  • Im Bürgeramt: Viele Bürgerämter haben inzwischen Fototerminals oder Kameras, um Passfotos direkt vor Ort aufzunehmen. Der Vorteil: Du erledigst alles in einem Termin.
  • Beim Fotografen (zertifiziert): Du kannst weiterhin zu einem professionellen Fotografen gehen, sofern dieser an das neue System angeschlossen ist. Fast alle Fotostudios haben sich auf die digitale Passbild-Pflicht vorbereitet. Sie laden das aufgenommene Foto mittels einer sicheren Software in die behördliche Cloud hoch. Du erhältst vom Fotografen anschließend den Data-Matrix-Code, den Du zum Amt mitbringst, wo dein Bild dann abgerufen wird.
  • In teilnehmenden Drogeriemärkten oder Fotokabinen: Die Drogeriekette dm bietet z.B. bundesweit die Erstellung digitaler Passfotos an. In nahezu allen dm-Filialen stehen Foto-Stationen bereit, an denen Du für 5,95 € dein biometrisches Passbild aufnehmen lassen kannst. Das Bild wird verschlüsselt in der dm-Cloud gespeichert und ein Ausdruck mit dem persönlichen Code erstellt. Diesen Code nimmst Du mit ins Bürgerbüro, welches damit das Bild abrufen kann. Auch Anbieter wie CEWE, Rossmann und andere Fotokabinen arbeiten an solchen Lösungen. Wichtig ist, dass die Station oder der Automat zertifiziert ist und die Bilder direkt ans Amt übermitteln kann; klassische Fotokabinen ohne Anbindung reichen nicht mehr aus.

Unabhängig vom Weg gilt: Das Passfoto selbst unterscheidet sich in den Anforderungen nicht von bisherigen biometrischen Fotos (Größe 35×45 mm, frontal, neutral etc.). Es wird lediglich nicht mehr in Papierform abgegeben, sondern elektronisch weitergeleitet. Für Bürger bedeutet das etwas Umstellung, soll aber insgesamt den Ablauf vereinfachen und sicherer machen.

Kann man ein digitales Passfoto selbst machen?

Viele fragen sich, ob sie ihr Passbild nicht einfach selbst aufnehmen können; etwa mit der eigenen Kamera oder dem Handy und im Anschluss digital einreichen. Die klare Antwort lautet: Für offizielle Ausweisdokumente ist das nicht (mehr) zulässig. Seit der neuen Gesetzesregelung dürfen selbst aufgenommene Fotos oder Bilder aus nicht zertifizierten Quellen nicht mehr fürs Passwesen verwendet werden. Das heißt, auch wenn Du technisch versiert bist und eine hochwertige Kamera besitzt, darfst Du dein Passfoto nicht eigenhändig aufnehmen und beim Amt einreichen. Selbst ehemals populäre Passbild-Apps mit „biometrischer Prüfung“ sind nun unzulässig.

Warum dieses Verbot? Es soll verhindern, dass manipulierte oder nicht normgerechte Bilder in Ausweise gelangen. Durch die Pflicht, das Foto über eine autorisierte Stelle machen zu lassen, wird z.B. Morphing (das Verschmelzen zweier Gesichter zu einem Bild) praktisch ausgeschlossen. Außerdem überprüft entweder der Fotograf oder das System im Bürgeramt sofort die Einhaltung der biometrischen Vorgaben. Handy-Schnappschüsse, Scans alter Fotos oder Ausdrucke aus dem eigenen Drucker werden vom Bürgeramt daher nicht akzeptiert.

Tipp: Du kannst natürlich zu Hause probeweise Fotos machen, um Haltung, Beleuchtung und Gesichtsausdruck zu üben. Aber für den eigentlichen Antrag musst Du ein zertifiziertes Passfoto nutzen.

Was kostet ein digitales Passfoto?

Die Kosten für ein digitales Passbild hängen davon ab, wo Du es machen lässt:

  • Beim Bürgeramt vor Ort: Viele Behörden bieten den Service gegen Gebühr an. Laut Bundesinnenministerium kostet ein digitales Lichtbild 6 € pro Ausweisdokument im Bürgeramt. Das heißt, wenn Du z.B. gleichzeitig Personalausweis und Reisepass beantragen und für beide ein Bild gemacht wird, wären 12 € fällig.
  • Bei dm-Drogeriemarkt: Der günstige Komplettpreis liegt bei 5,95 €. Dafür erhältst Du den Data-Matrix-Code fürs Bürgerbüro und in der Anfangsphase auch gleich vier ausgedruckte Passbilder dazu. Der Ausdruck ist vor allem als Backup gedacht, solange nicht alle Ämter digital ausgestattet sind. Nach der Übergangszeit gibt es voraussichtlich nur noch den Code und ggf. Ausdrucke für private Zwecke. Auch andere Drogerien (Rossmann, Müller etc.) bewegen sich preislich vermutlich in ähnlichem Rahmen (ca. 5–10 Euro).
  • Beim Fotografen: Hier können die Preise variieren. Einigen Fotografenverbänden zufolge werden viele Studios ihre bisherigen Passbild-Preise beibehalten. Üblich waren bislang oft um die 10–20 € für ein biometrisches Passfoto-Set. Manche Ketten bieten digitale Passbilder inkl. Code und Ausdruck um ~22–25 € an. Dafür erhält man teils Extraservice (Aufnahmen bis man zufrieden ist, Nachbearbeitung von Glanzstellen, usw.). 

Tipp: Frag beim Fotografen, ob der Preis alle benötigten Bilder und den Code umfasst. Oft sind einige Ausdrucke für dich inklusive, auch wenn das Amt diese nicht mehr benötigt.

Mehrfach nutzen: Ein Vorteil des digitalen Passfotos ist, dass Du es für mehrere Dokumente verwenden kannst, sofern alle innerhalb von 6 Monaten beantragt werden. Das Bild bleibt in der Datenbank für 180 Tage gespeichert und wird dann gelöscht. In dieser Zeit kannst du denselben Code z.B. für einen Personalausweis und wenig später für einen Reisepass nutzen, ohne erneut Fotos machen zu müssen. Das spart Zeit und Geld. Bewahre den Ausdruck mit dem Code also gut auf! Nach Ablauf der sechs Monate muss für ein neues Dokument wieder ein neues Foto angefertigt werden.

Kann ich ein digitales Passfoto beim Bürgeramt machen lassen?

Ja, in vielen Bürgerämtern kannst Du dein Passbild direkt vor Ort aufnehmen lassen. Die meisten größeren Städte haben mittlerweile entsprechende Geräte installiert, entweder vollautomatische Terminals im Warteraum oder Kameras am Schalter, bedient durch das Personal. Wenn Du diesen Weg nutzen möchten, solltest Du Folgendes wissen:

  • Terminart wählen: Bei der Online-Terminvereinbarung kannst Du oft angeben, ob Du ein eigenes digitales Foto mitbringen oder eins im Bürgerbüro machen lassen möchtest. Einige Ämter bieten getrennte Termin-Slots an („mitzubringendes Passfoto“ vs. „Foto wird vor Ort gemacht“). Wähle die passende Option, damit genug Zeit eingeplant wird.
  • Ablauf im Amt: Vor Ort führt man dich zum Foto-Terminal oder ein Sachbearbeiter fotografiert dich mit einem speziellen Gerät. In wenigen Minuten wird das Bild aufgenommen, geprüft und deinem digitalen Antrag hinzugefügt. Du erhältst keine Kopie des Bildes, lediglich die Bestätigung, dass es erfolgreich erfasst wurde. Die Kosten von 6 € begleichst Du meist direkt mit den Ausweisgebühren an der Kasse (bar oder EC-Karte, je nach Amt).
  • Verfügbarkeit prüfen: Nicht alle (insbesondere kleinere) Kommunen haben sofort ein Foto-System angeschafft. Da es keine Pflicht gibt, ein Gerät vorzuhalten, verzichten manche Orte darauf, teils auch, um lokale Fotografen zu unterstützen. Informiere dich also im Vorfeld. Wenn dein Bürgeramt kein Terminal anbietet, musst Du vorab ein digitales Passfoto bei einem Fotografen oder Dienstleister machen lassen. In der Übergangszeit bis Juli 2025 durfte notfalls noch ein Papierbild angenommen werden, doch langfristig solltest Du immer mit einem gültigen Code zum Termin erscheinen, falls das Amt selbst keinen Foto-Service hat.
  • Qualität: Die im Bürgeramt aufgenommenen Fotos erfüllen die biometrischen Standards, allerdings hast Du hier oft weniger Versuche als beim Fotografen. Es geht dort vorrangig um schnelle Dokumentation. Wenn Du Wert auf ein besonders vorteilhaftes Bild legst (soweit das bei Passfotos möglich ist), kann ein Gang zum Fotografen Deines Vertrauens sinnvoller sein. Ansonsten ist das „Amt-Foto“ eine praktische Lösung für alle, die es unkompliziert mögen.

Zum Schluss lässt sich sagen, dass das digitale Passfoto zwar zunächst für Verunsicherung bei vielen Bürgern sorgt, letztlich aber Vorteile bringt: Du musst kein Papierfoto mehr besorgen, das Bild kann mehrfach verwendet werden und die gesamte Beantragung wird sicherer gegen Betrug. Wenn Du die oben genannten Tipps beherzigst und rechtzeitig dein Passbild bei einer geeigneten Stelle erstellen lässt, steht dem neuen Ausweis mit digitalem Foto nichts im Wege. Viel Erfolg bei deinem digitalen Passfoto!