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Digitaler Fußabdruck: Einfach erklärt

  • 19. Mai 2025

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Was ist ein digitaler Fußabdruck?

Der Begriff „Digital Footprint“ (Deutsch: „digitaler Fußabdruck“) entstand mit dem Aufkommen des Internets in den 1990er-Jahren und wurde durch die zunehmende Sammlung und Speicherung von Nutzerdaten immer relevanter. Ein digitaler Fußabdruck bezeichnet alle Spuren, die wir bei der Nutzung des Internets hinterlassen. Diese Daten sind oft das Ergebnis unserer Online-Aktivitäten und können zurückverfolgt werden. Einige dieser Daten teilen wir bewusst – etwa durch das Posten von Inhalten auf Social Media. Andere werden ohne unser direktes Zutun gesammelt – beispielsweise durch Cookies oder unsere IP-Adresse, die bei der Nutzung von Websites gespeichert wird.

Jedes Mal, wenn du ein Produkt in einem Online-Shop anschaust, wird diese Information oft von der Website gespeichert und möglicherweise später genutzt, um dir gezielte Werbung anzuzeigen. Dies ist ein Teil deines digitalen Fußabdrucks.

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Aktiver vs. Passiver digitaler Fußabdruck: Beispiele aus dem Alltag

Es gibt zwei Hauptarten des digitalen Fußabdrucks: den aktiven und den passiven. Beide entstehen durch unsere Interaktionen im Internet, aber auf unterschiedliche Weise.

Aktiver digitaler Fußabdruck

Dieser entsteht durch alles, was wir bewusst teilen. Dazu gehören Social-Media-Posts, das Kommentieren von Beiträgen, das Anmelden bei Online-Diensten oder das Einkaufen in Online-Shops. Jedes Mal, wenn du ein Profil erstellst oder eine Nachricht verschickst, hinterlässt du einen aktiven digitalen Fußabdruck.

Beispiel: Du teilst ein Foto auf Instagram oder schreibst eine Bewertung für ein Produkt auf einer Website. Beide Aktionen hinterlassen Spuren, die nachverfolgt werden können.

Passiver digitaler Fußabdruck

Dieser entsteht automatisch, ohne dass wir bewusst eingreifen. Wenn du beispielsweise eine Website besuchst, wird oft deine IP-Adresse gespeichert, und durch die Nutzung von Cookies werden Daten über dein Verhalten im Internet gesammelt. Diese Daten können von Unternehmen genutzt werden, um dein Online-Verhalten zu analysieren.

Beispiel: Das bloße Besuchen einer Website hinterlässt Daten über deinen Aufenthaltsort, deinen Browserverlauf und andere Aktivitäten, ohne dass du dafür eine direkte Aktion durchführen musst

Kann man seinen digitalen Fußabdruck löschen?

Um herauszufinden, wie groß dein digitaler Fußabdruck ist, kannst du verschiedene Tools verwenden, die dir eine Übersicht darüber geben, welche Daten von dir im Netz vorhanden sind. Einige Social-Media-Plattformen bieten auch Berichte über deine Aktivitäten und die von dir hinterlassenen Daten. Es ist nahezu unmöglich, den digitalen Fußabdruck vollständig zu löschen, da viele Daten schon im Internet gespeichert sind und von Dritten genutzt werden. Allerdings kann man den Fußabdruck reduzieren oder kontrollieren.

Unser Tipp: Du kannst beispielsweise ungenutzte Konten löschen, Datenschutzeinstellungen in sozialen Netzwerken anpassen oder beim Surfen auf das Akzeptieren von Cookies verzichten. Auch das Vermeiden von unnötigen Online-Aktivitäten kann helfen, den digitalen Fußabdruck kleiner zu halten.

Google bietet mehrere Seiten, auf denen du deine gespeicherten Daten einsehen kannst:

  • Google Location History: Zeigt Deinen Standortverlauf.
  • Google Search History: Listet Deine Suchanfragen auf.
  • Google Activity: Zeigt, welche Geräte Du nutzt bzw. mit welchen Geräten du angemeldet bist.
  • Google Permissions: Listet Apps und Erweiterungen, die Zugriff auf dein Google-Konto haben.
  • Google Takeout: Lade dir alle persönlichen Daten herunter - von Lesezeichen über Kontakte bis hin zu Videos. 

Der digitale CO₂-Fußabdruck

Neben dem gewöhnlichen digitalen Fußabdruck gibt es auch den digitalen CO-Fußabdruck. Dieser beschreibt die CO₂-Emissionen, die durch unsere Nutzung digitaler Geräte und Dienste entstehen – von der Herstellung der Geräte über deren Nutzung bis hin zur Entsorgung. Jede digitale Aktivität, von E-Mails über das Streamen von Videos bis hin zum Surfen im Internet, benötigt Energie. Diese Energie wird oft aus fossilen Brennstoffen gewonnen, was zu CO₂-Emissionen führt.

Beispiel: Das Anschauen von Videos auf Streaming-Diensten wie Netflix verursacht CO₂-Emissionen, da die Daten über Server und das Internet übertragen werden, die betrieben und gekühlt werden müssen. Diese Energieerzeugung verursacht wiederum Emissionen.

Eine Stunde Video-Streaming in Full-HD-Auflösung verursacht etwa 100 bis 175 Gramm CO₂ - ähnlich wie die Emissionen eines Kleinwagens bei einem Kilometer Autofahrt.

Praktische Tipps zum Schutz der eigenen Daten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deine digitalen Spuren minimieren und deine Daten besser schützen kannst:

  • Datenschutzeinstellungen: Überprüfe regelmäßig die Datenschutzeinstellungen in den sozialen Netzwerken und Online-Diensten, die du nutzt. So kannst du kontrollieren, welche Daten du teilst.
  • Cookies: Achte darauf, welche Cookies du akzeptierst, wenn du Websites besuchst. Viele Websites fragen beim ersten Besuch, ob du Cookies akzeptieren möchtest. Wähle dort „Nur notwendige Cookies“ oder „Ablehnen“, wenn du nicht möchtest, dass deine Daten gespeichert werden.
  • Vermeide unnötige Online-Aktivitäten: Verzichte auf die Nutzung von Online-Diensten, die du nicht benötigst. Je weniger du online machst, desto kleiner wird dein Fußabdruck.
  • Lösche ungenutzte Konten: Gehe regelmäßig durch deine Konten und lösche die, die du nicht mehr nutzt. Das hilft, die Daten zu minimieren, die über dich gesammelt werden.
  • Verwende einen VPN: Ein VPN verschleiert deine IP-Adresse und schützt deine Internetverbindung, besonders in öffentlichen Netzwerken.

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