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Komm, wir schulen Zukunft!

Neue Wege gegen den Fachkräftemangel

Informatik soll Pflichtfach an Thüringens Schulen werden, die über den DigitalPakt Schule heute besser ausgestattet sind als früher. Reicht das, um die digitale Bildung bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels nach vorne zu bringen, damit Thüringen zukunftsfähig bleibt?

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„Digitalisierungsberufe sind für den Erfolg der digitalen Transformation in Deutschland essenziell", heißt es in einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Demnach sollten mehr junge Menschen schon von klein auf für Zukunftskompetenzen begeistert werden. Doch seit 2012 sinken laut MINT-Nachwuchsbarometer die Leistungen der Schüler in den MINT-Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Nur wenige wählen einen IT-Leistungskurs. Und die Digitalisierung an Schulen bleibt weiter ein Sorgenkind, wenn auch mit kleinen Fortschritten. So wurden in den vergangenen Jahren Schulen über den DigitalPakt Schule technisch aufgerüstet, allerdings ist laut Digitalverband Bitkom nur an jeder zehnten Schule eine IT-Fachkraft beschäftigt, die sich um die PC-Technik kümmern kann.

Fit für die digitale Arbeitswelt

Mit Blick auf die Zukunft des Industriestandortes Thüringen will der Freistaat die digitale Bildung modernisieren. Dafür soll nun ab der 5. Klasse „Medienbildung und Informatik“ als Pflichtfach eingeführt werden. Die Thüringer Wirtschaft und Wissenschaft unterstützen das Vorhaben, Lehrkräfte und Eltern genauso, weil Computer alle Lebensbereiche durchdringen und es bald fast keine Berufe mehr geben wird, die ohne Informatik-Basics auskommen werden.

Wie geht gute digitale Bildung?

Damit Schulen digitaler werden, reicht es nicht aus, Schüler mit mobilen Endgeräten auszustatten. Laut Bildungsexperten geht es auch um pädagogische Konzepte zur Digitalisierung des Unterrichts. Es geht um das Vermitteln technologischer Kompetenz, wie etwa ein Rechner oder eine App funktioniert. Und es geht darum, digitale Tools für Lernziele produktiv einzusetzen und in alle Fächer einzubinden. Auch wenn es noch keine flächendeckenden Lösungen gibt, existieren zahlreiche Best-Practice-Beispiele, die Hoffnung geben:

  • Die RoboThek Gotha widmet sich der Robotik, dem 3D-Druck und vielem mehr.
  • DIE Digitalmacherei Erfurt bringt Heranwachsenden Künstliche Intelligenz nahe.
  • Das Code Camp von dotSource SE Jena bietet Ferienkurse fürs Programmieren und eigene Digitalprojekte.
  • Das witelo-Netzwerk Jena veranstaltet Workshops rund um Robotik, Programmieren und Hacking.
  • Die Code Week Thüringen rückt alljährlich für zwei Wochen digitale Bildung in den Fokus.
Aus- und Fortbildung von Lehrkräften notwendig

Die Beispiele zeigen: Das Denken in Sparten ist „old school“. Für das Erlernen digitaler Kompetenzen sind außerschulische Partner und Strukturen vor Ort notwendig, die Lehrkräfte mit Bildungsinitiativen, Hochschulen und Unternehmen zusammenbringen. Trotz solcher erfolgreichen Kooperationen ist das Hauptproblem der wachsende Mangel an Personal: Wo finden wir die nötigen Lehrkräfte? Eine Lösung könnten bessere Rahmenbedingungen für den Seiteneinstieg von IT-Experten in den Thüringer Schuldienst sein. Es ist wichtig, dass Lehrer in ihrer Ausbildung verstärkt digitale Fähigkeiten erwerben. Daher sollte IT-Wissen fest in der Ausbildung verankert werden.